Lacrima's Zimmer

CF: Bahnhof

Ich öffnete eine Flügeltür am Ende des Ganges und nun standen wir in ihrem Gemach.
Es machte sich ein großes Doppelbett vor uns auf. Die Fenster waren mit Vorhängen zugezogen.
Es waren ein Schrank und mehrere Komoden zur Verfügung gestellt worden, ebenso wie ein Schreibtisch, ein Sofa und ein Bücherregal.
Alles war leicht rustikal gehalten, dennoch hatte Stil und Klasse.
Ich stellte den Koffer vor dem Himmel-Doppelbett ab und drehte mich zu ihr um. Ein charmantes, aber dennoch kühles Lächeln auf den Lippen.
"Erster Eindruck?"

Ich folgte ihm weiter auf Schritt und Tritt den ganzen Gang entlang.
Als wir im Zimmer ankamen schaute ich mich ein wenig um. Meine Füße trugen mich in die Mitte des Zimmers, ich drehte mich einmal um meine eigene Achse. Es gefiel mir wirklich, nur wurde mir leicht schwindelig, sodass ich direkt in Kanames Arme stolperte und mir den Kopf hielt.
"Verzeiht Kuran-senpai" entschuldigte ich mich sofort und ging einen Schritt zurück, um mich zu verbeugen. Es tat mir wirklich leid, dennoch musste ich nun auch seine Frage beantworten.
"Es gefällt mir durchaus, es ist passend und angenehm für meine Wenigkeit" entgegnete ich ihm mit einem lächeln, welches meine Augen strahlen lies.

Sie drehte sich um die eigene Achse, sah sich um, fiel dann in meine Arme.
Galant fing ich sie auf, lächelte sie leicht an und zwinkerte.
"Dafür müsst Ihr Euch nicht entschuldigen."
Als dann eine Antwort auf meine Frager erklang, lächelte ich kühl und nickte.
"Das freut mich."
Ich wartete kurz, bevor ich mit einem neuen Thema begann.
"Wollt Ihr Euch zunächst ausruhen oder etwas speisen?"
Ich war so menschlich und aß auch menschliche Produkte, was meistens auch notwendig war.

Ich nickte kurz als er meine Entschuldigung annahm, auch wenn sie nicht so nötig für ihn gewesen wäre.
Mir entging sein kühles lächeln nicht. Es war mir durchaus bekannt.
Er war anders als die anderen, aber dennoch mochte ich seine reizende und vornehme Art.
Seine Augen hatten mich bereits gefesselt. Ein wundervolles braun und seine Haare waren ebenfalls nicht mehr zu vergleichen mit den anderer.
"Es würde mir eine Freude bereiten wenn ihr mit mir speisen würdet. Ausruhen kann ich selbstverständlich später" beantwortete ich ihm wieder und schaute ihm in die Augen.
In meinen Augen fand sich ein funkeln wieder, da es so schien, dass ich gefallen an ihm gefunden hatte.

Sie schien mich leicht anzuhimmeln, doch dies merkte ich nicht, da ich nicht besonders auf Emotionen anderer achtete.
Als sie dann erwähnte, dass sie lieber mit mir speisen würde, lächelte ich.
"Was würdet Ihr denn gerne speisen?"
Ich sah sie leicht fragend und lächelnd an.
Meine Wenigkeit hatte keine Ahnung, ob sie nur Blut zu sich nahm oder auch normales Essen.
Und wenn, welches?
Fragt sich, wie sich dies machen lassen würde, aber irgendwie würde ich schon etwas zu Essen beschaffen können.

Ich musterte ihn kurz bis dann wieder eine Frage fiel.
"Es ist euch überlassen was ihr mir gebt Kaname-senpai, ich bin nicht wählerisch, ich wurde so erzogen alles zu essen was man mir vorsetzt." entgegnete ich ihm.
Dann schaute ich zur Seite und seufzte kurz. Er konnte denken was er wollte, aber ich war nicht wirklich eine Frau die viel verlangte. Auch wenn es so scheinen möge, dass ich ihm lauter Umstände bereitete.
Ich war kein verwöhntes Gör das alles in den Arsch geschoben bekam.
Ich schloss meine Augen. Ich war müde, aber konnte noch gut mithalten was dies betraf.

Ich nickte lächelnd, wobei man meine Reißzähne leicht sah.
"Nun denn... Dann würde ich Euch bitten, kurz zu Warten. Ich bin sofort zurück."
Ich machte eine kleine Verbeugung und verließ kurz das Zimmer.
Sofort bewegte ich mich in mein Zimmer, öffnete eine Vitrine und nahm eine Flasche Blut hinaus.
Ich hatte immer eine 'auf Lager'. Allerdings immer nur eine. Dies war eine Flasche von einem adligen Vampir, von wem konnte ich nicht sagen.
Dann nahm ich einen Kelch mit Trauben und weiterem Obst von meinem Schreibtisch und brachte dies, zusammen mit zwei Gläsern in Lacrima's Zimmer.
Ich klopfte, trat dann ein.
Dann stellte ich das Mahl auf den Schreibtisch, setzte mich an diesen.
Ich zeigte ihr mit einer Armbewegung, dass sie sich hierher hinsetzen solle.
"Bon apetit."
Ich goss das Blut ein und nahm mir eine Weintraube.

Kurz nickte ich als er gerade durch die Tür verschwand.
Ich schaute mich nochmal genauer im Zimmer um. Mir fiel nichts besonderes mehr in die Augen außer das was ich bereits schon vorher gesehen hatte. Ich biss mir leicht auf meine zarte Unterlippe bis diese anfing zu bluten. Sofort bemerkte ich den Blutgeschmack. Meine Hand hielt sich sofort darunter und meine Zunge leckte sanft über die Stelle rüber. Bevor das Zimmer betrat, verheilte ich die Wunde.
Natürlich würde er den Blutgeruch von mir wahrnehmen, aber mehr auch wirklich nicht.
Reinblüter konnten sich wenigstens noch unter Kontrolle halten wegen des Blutes.
Als er dann wieder da war nach einigen Minuten und auf den Platz neben sich weiste, setzte ich mich mit Eleganz daneben. Mein Augen fixierten leicht das Blut, wandten sich aber schnell ab.
"Ihnen auch, Kuran-senpai" wünschte ich ihm das selbe.
Ich nahm mir eine Traube und lies diese in meinen Mund verschwinden, auf das Blut versuchte ich nicht zu achten. Ich ignorierte es permanent, auch wenn es dadurch zu Komplikationen kommen würde durch meine Ernährung. Ich atmete leise auf. Ich wollte die Flüssigkeit nicht sehen und ich hatte keine Ahnung ob er vielleicht was da hinein getan hatte.

Als ich den Raum betrat, roch ich den Blutgeruch von Lacrima. Ich ließ mir nichts von meiner Verwunderrung anmerken und trank einen Schluck, wie einen Weinkenner einen Wein trank, vom Blut.
Ich bemerkte, dass sie das Blut konkret mied, doch das war nicht mein Problem, nachfragen würde ich nicht.
Ich würde sehr wenig nur trinken, aber das war nun mal so.
Mit einer sehr sanften Eleganz lehnte ich mich in den Sessel hinein und nahm eine weitere Traube.

Ich wusste nicht wie ich es andeuten sollte. Schön und gut, ein attraktiver Mann und dann noch ein Essen mit ihm. Allerdings gab es gerade wieder mal einer meiner Wechselungen. Ich war einfach satt von einer einzigen Weintraube. Nur das Blut vernebelte ganze Zeit meinen Kopf, es schrie förmlich nach mir.
Dennoch setzte ich mich auf Widerstand an. Ich wollte und würde nichts trinken, aus ende, auch wenn ich mir dadurch selber Schaden zufügte. Einmal vielleicht verzichten ginge ebenfalls noch.
Ich musste es einfach unterdrücken.

Ich zog leicht eine Augenbraue hoch, sie erschien mir leicht komisch.
Aber es sollte mir egal sein, ich war nicht hier um ihren Psychologen zu spielen oder sonstiges.
Ich sollte sie jediglich hier einführen und ich würde sie für meine Pläne ebenfalls einspannen, ob sie es nun wollte oder nicht.
Ich würde sie sowieso nicht danach fragen, denn ihre Meinung interessierte mich nicht.
Meine Pläne sollten geheim bleiben und nur für mich zugänglich sein, da brauchte ich sie nicht für.
Halt. Warum dachte überhaupt darüber nach? Beim Himmel, ich durfte Yuki nicht aus den Augen verlieren, bei der Aussicht auf Lacrima...

Ich schwieg weiterhin. Wir beide redeten gar nicht, aber ich verlangte nach nichts. Wohl eher betrachtet genoss ich die Stille im Raum. Ich blickte kurz zu ihm auf und schaute dann wieder weg.
Mir war leicht unwohl, allerdings wusste ich es nicht wie ich es deuten sollte, da ich mich ausruhen wollte.
"Entschuldigt wenn ich nichts esse mir ist momentan nicht danach" erklärte ich ihm und schaute ihn erneut an. Danach blickte ich wieder an die Seite und tippte leicht mit den Fingern auf dem Tisch. Mir fiel kein wirkliches Gesprächsthema ein.

Nun kam also die Antwort, auf die ich unbedacht gewarnt hatte.
Leicht lächelnd nickte ich.
"Ist es in Eurem Sinne, dass ich Euch das Essen hier stehen lasse und wir etwas anderes unternehmen oder ist es besser, wenn ich Euch nun in Ruhe schlafen lasse?"
Ich sah sie an.
"Ich möchte Euch nicht auf die Haut rücken, verzeiht. Wenn Ihr es wünscht, verlasse ich das Gemach nun."

"Ihr rückt mir keinesfalls zu nahe. Meine Wenigkeit würde sich gerne nur ein wenig ausruhen und die Führung morgen erst antreten" entgegnete ich ihm wiederum darauf und schaute zu ihm mit einem sanften lächeln. Ich war mir sicher er verstand es, allerdings tat er es sowieso.
"Die Speisen könnt ihr ruhig stehen lassen, ich bin mir sicher, dass ich später dafür Verwundung finden kann" murmelte ich dann leise.
Ich atmete auf und legte den Kopf leicht in den Nacken.
Sichtlich müsste ich auch erst morgen am Unterricht teilnehmen, weshalb ich ebenfalls glücklich war.

Ich nickte.
"Das werde ich tun. Ich hoffe, wir sehen uns dann morgen, ausgeruht und in neuer Frische wieder. Habt eine schöne Nacht, Me Lady."
Ich ließ die Speisen stehen, nahm mein Glas allerdings mit.
Mit einem smarten, kühlen Lächeln verließ ich mich vor der Tür verbeugend, das Zimmer Lacrimas.
Mein Plan nahm immer mehr Gestalt an. Wunderbar.

GT: ?