~Sasuke's Zimmer~

Ich kam hier mit Naruto an. Ich warf mich auf mein großes Doppelbett, was nahe der rechten Wand stand. An der rechten Wand war eine Front von Schranken und die Tür lehnte- wenn sie offen war- fast gegen einer der Schränke.
An der Vorderfront waren zwei große Fenster, eine war eine Tür für meinen kleinen Balkon. Die Vorhänge waren dunkelrot. Dann hatte ich links an der Vorderfront einen großen hölzernen Schreibtisch stehen und an der linken Wand waren Bücherregale. Gegenüber des Schreibtisches, an der Wand war eine Couch, ein Sessel und ein kleiner Kamin. Es sah sehr wohnlich, gemütlich und edel aus.

Ich war ihm auf sein Zimmer gefolgt. Als wir ankamen schaute ich mich sorgfältig um. Ich war lange nicht mehr hier gewesen, aber er hatte immer so ein ordentliches Zimmer. Meins hingegen... na ja. Dazu verlor ich lieber kein Wort. Für einige Sekunden sah ich zu ihm rüber und schmiegte mich ein wenig an ihn. Ich kam eigentlich fast gar nicht mehr aus dem Staunen raus. Ich war ein wenig verwirrt, aber auch so ziemlich müde.

Er schmiegte sich leicht an mich. Ich ließ ihn und verschränkte meine Arme hinter dem Kopf. Ich sah an die Decke und seufzte leise. Er war müde. Aber dennoch musste er erst mal seine Bluttablette einnehmen. Ich sprang kurz auf, ohne ihn weh zu tun, lief zu meinem Schreibtisch und holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser. Ich setzte mich aufs Bett und kippte Wasser in beide Gläser. Dann gab ich ihm sein Glas. Ich machte eine Bluttablette in mein Glas. Eigentlich brauchte ich so etwas eher selten, aber naja. Er sollte sich nicht alleine fühlen, ind em was er tat. Ich kippte das Glas in einem Schluck runter. Ich mochte es nicht, mir darüber Gedanken zu machen, wie echtes Blut hingegen schmeckte. Ich stellte mein Glas auf meinen Nachttisch und legte mich wieder- mit dem Armen hinter dem Kopf verschränkt- hin.

Ich schaute zu ihm. Ich sah mich erneut in seinem Zimmer um. Seins war so ordentlich, meins hingegen nur zugemüllt von Hausaufgaben und Notizen, die ich selber nicht mehr verstand. Ich holte die Bluttabletten heraus und schaute sie an. Wie ich die Teile verabscheute. Widerlich. Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und schmiss eine der Tabletten hinein. Dann trank ich das Zeug in einem Zug aus. Es schmeckte eigentlich nur nach Wasser mit nichts weiterem. Kein toller Geschmack. Ich wollte einfach wieder was vernünftiges. Aus den Augenwinkeln schaute ich zu meinem Temen herüber. Nein! Ich würde es nicht wagen, egal wie er mich dazu zwang. Er konnte es nicht erzwingen für mich.

Ich verfolgte seinen Gedankengang genau. Er war in Versuchung. Naja, ich konnte ihn nicht dazu zwingen mein Blut zu trinken, also ließ ich es, ihn erneut darum zu 'bitten'. Ich seufzte und entspannte mich leicht. Ich überschlug meine Füße und sah weiterhin an die Decke. Wir wussten beide, dass ich eigentlich nie derjenige war, der ein Gespräch anfing. Wenn er reden wollte, dann müsste er auch schon den Mund aufmachen.

Ich überlegte ein wenig und suchte eine Antwort auf meine Situation. Ich war bei dem Uchiha im Zimmer und sollte hier schlafen. Aber wo sollte ich denn bitte schlafen? Sasuke... hatte er sich darüber Gedanken gemacht? Ich schmunzelte ein wenig verwirrt und sah zu ihm hin. Was sollte ich eigentlich? Ich raufte mir ein wenig die blonden Haare. Was sollte man hier machen? Reden? .... über was ... außerdem wartete er nur darauf, dass ich redete. Das war mir klar. Ich seufzte leicht. "Weißt du was Teme?" fragte ich ihn, wobei ich ein wenig abwesend war.

Ich sah zu Naruto als er sprach. "Du wirst neben mir schlafen, ist doch klar oder nicht? Das Bett ist breit genug für mich und dich. Oder hast du ein Problem damit, Dobe?" Ich machte eine Pause und fragte dann entgegen: "Meinstest du das oder was weiß ich?" Mir huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen.

Ich verzog leicht mein Gesicht und schaute ihn durchdringend an. Dann als er Sprach und er sprach von Betten und Schlafen, schüttelte ich nur ein wenig empört den Kopf. Nein, darum ging es mir garantiert nicht. Am liebsten würde ich ihm freundschaftlich in die Seite boxen, unterließ es aber wieder mit dem Gedanken. "Nein, das meinte ich nicht. Ich mache mir sorgen um Sakura...." entgegnete ich ihm. Irgendwas schien bei ihr nicht zu stimmen, da war ich mir mehr als sicher. Sowas wusste ich einfach. Na gut, nicht immer. Aber ich fühlte es.

Ich zog meine Stirn in Falten. "Was soll mit ihr sein...? Außer dass ich sie im Glauben lasse, dass ich sie hasse... Wie kommst du darauf?", entgegnete ich und sah Dobe an. In mir leutete eine kleine Alarmglocke. Ihr sollte nichts zustoßen. Immer hin war sie eine Schülern der Day-Class, also hatte ich ein wenig mit Verantwortung als Reinblüter. Außerdem lag ihr Naruto wirklich am Herzen. Da sollte ihr nichts passieren.

Ich schaute ihn verzweifelt an. Verstand er es nicht? Sakura... ich hatte ein ungutes Gefühl. "Ich mache mir Sorgen, Teme. Ich hab angst um sie. Irgendwas stimmt da nicht wirklich. Auch wenn du ihr den Glauben gemacht hast. Sie ist ein Mensch und diese handeln oft überstürzt... aber vielleicht hast du recht und ich irre mich nur" meinte ich und blickte an die Decke. Ich hoffte doch nur es würde nichts sein. Vielleicht hatte der Uchiha auch recht damit.

"Willst du...nachsehen...?", fragte ich und drehte meinen Kopf zu ihm rüber. Ich sah kühl und dessinteressiert aus. Ich ließ Sakura im Glauben, dass ich sie hasste. Und ich würde auch sonst immer zeigen, dass ich sie nicht sonderlich mochte. Auch Dobe gegenüber. Denn ich hatte mit meinem Inneren noch nicht abgemacht, was ich wirklich für sie empfand. Aber höchstens Freundschaft!
Ich hoffte, dass Naruto 'Nein' sagen würde, da ich seine Aufmerksamkeit haben wollte. Ich machte mir Gedanken, was ich machen würde, wenn die beiden wirklich zusammen kommen würden.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein" gab ich knapp zurück, bevor ich sie noch belästigte. Ich war doch schon ein wenig schusselig, außerdem was würde es mir bringen wenn sie schlafen wollte? Es war schließlich Nacht. "Das hat bis morgen Zeit, denke ich" sagte ich. Denn ich wusste wie er zu ihr stand, zumindest durch seine Geschichte. Ich war dabei nicht so kalt, aber gut. Jeder der seinen. Ich seufzte ein wenig und lehnte mich zurück.

"Mhm...", machte ich eher abwesend und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann drehte ich wieder den Kopf an die Zimmerdecke und fing an zu starren. Das Weiß verschwomm in meinen Augen. Aber ich vernahm immer noch einen Teil klares. Dann schüttelte ich den Kopf und sah alles klar.

Der Uchiha schien sich zu langweilen, zumindest sagte dies mein Gefühl. Ich räusperte mich ein wenig und legte mich neben ihn hin. Irgendwie fing mir an schlecht zu werden. Ich konnte auch bereits ahnen woran es lag. Teme und ich in einem Bett und das noch zusammen. Es war wie vorhin als ich mich angeschmiegt hatte. Das sollte ich lieber des öfteren lassen oder eher für immer. Gut, vorhin war ich deprimiert, aber jetzt ging es mir nun mal besser und ich hatte immer noch einen gesunden Verstand, der mich warnte. Es war ein hin und her in mir. Einerseits ekelte ich mich jetzt davor neben ihm zu schlafen, aber andererseits. Mein Kopf war anscheinen zu durcheinander und ungeordnet.

Seine Gedanken waren ziemlich verwirrend. "Wenn ich dich daran erinnern darf, dass es deine Idee war, dass du bei mir schläfst... Und wenn du nicht neben mir schlafen willst, dann schlafe ich eben auf der Couch...", murmelte ich daraufhin und schloss die Augen. Ich hielt mir die Handgelänke vor die Augen. Ich war leicht müde. Und geschafft.

Jetzt fing er damit an. Ich murrte kurz nur. Das wollte ich jetzt nicht veranstalten. Ich verwirrte ihn und mich selber. Was war nur los mit mir? "N... nein so war das auch wieder nicht gemeint Sasuke. Du verstehst falsch. Wir sollen nicht als Schwul gelten ... na ja" ich tippte nervös meine Finger aneinander und lief rot an, merkte es aber nicht. Ich war ja mit mir selbst beschäftigt, da blieb keine Zeit zu irgendwas zu merken. Schließlich war ich doch nur der Loser oder Idiot.

"Naruto, es ist mir egal was die anderen denken. Und außerdem kommt hier keiner reingeplatzt. Sie werden es gar nicht merken, dass du bei mir bist. Sie haben genug mit sich selbst zu tun...", sagte ich und bemerkte seine Röte, als ich ihn wieder ansah. Ich war nicht schwul und er auch nicht. Sah ich denn danach aus, dass ich schwul war...?!
//Naruto, du bist kein Idiot oder Loser. Vergiss das nicht!//

Und wieder konterte er mir. Es war echt unfassbar. Ich neigte eigentlich nichts weiter dazu zu äußern, denn Sasuke hatte wie immer recht. Ich war einfach zu übervorsichtig. "Ja ja. Aber jetzt lass uns bitte Schlafen... ich bin müde" schmiss ich als Neuanfang in unseren Kreis der nur aus uns beiden bestand. Was sollte ich denn sonst tun? Es gab doch nichts. Außerdem er war nicht schwul, ich war es auch nicht.

Ich nickte. "Mhm... Gute Nacht, Dobe...", murmelte ich und setzte mich auf. Ich zog die breite Decke hoch und legte sie ihm über. Einen kleinen Teil davon beanspruchte ich und drehte mich dann etwas ermüdet auf die Seite. Mein Rücken war ihm zugewandt. Auch wenn ich noch lange nicht schlafen könnte, er durfte es gerne tun. Ich machte das Licht mit einer 'Fernschaltung' aus und es war zappenduster. Außer dem fahlen Mondlicht erhellte nichts den Raum.

Sasuke deckte mich und sich zu. Ich schwieg darauf. Er war eher fürsorglich in diese Richtung. Ich kuschelte mich ein und schaute kurz seinen Rücken an. Dann drehte ich meinen Kopf weg und drückte diesen ins Kissen. Ich dachte kurz nochmals nach und begab ich langsam in meine kleine Welt die voller Ramen bestand. Es vergingen nur wenige Minuten und schlief dann noch wohlig ein. Ich mochte die Wärme hier. Es war alles so angenehm. Wie schön es doch war. Ich war tief und fest ins Schlummerland eingedrungen und merkte nicht mehr was ich da eigentlich machte. Ich träumte davon das Sakura und ich zusammen wären und ich mich an sie kuschelte, doch der Nebeneffekt war, dass ich mich in Wahrheit mitten im Schlaf an den Uchiha kuschelte und mir leichter Speichel hervor kam.

Ich konnte nicht schlafen, wie so oft. Ich wollte nicht träumen und die Bilder sehen, wie mein Bruder unsere Familie umbrachte. Ich wollte sie nicht sehen. Auch wenn der Schlaf heilvoll war, er machte meinen Narben nicht zu.
Mitten in der Nacht schmiegte sich Naruto an mich und nässte leicht meinen Pulli ein. Ich ließ ihn einfach. Wieso ihn wecken? Er sollte friedlich schlafen. Ich wusste ja, was er träumte. Nur sollte er bitte nicht weitergehen. Ich seufzte leise.

Ein wohliger Traum verlief oft wundervoll und harmonisch. Ich neigte dazu einen tiefen Schlaf zu haben und war deshalb auch nicht so schnell wach zu kriegen. Wer wusste auch schon wieso ich so war? Wohl wahr, es lag in meiner Natur und ich war einfach ich. Wie sollte es eigentlich verlaufen? Ich kuschelte mich mehr an den Jungen mit rabenschwarzem Haar, wobei meine Arme um ihn lagen. Wie fein von mir, dass ich dachte es sei meine geliebte Sakura die ihre Liebe nicht erwiderte. Wie so oft ein Schlag ins Herz. Es lies meinen Körper leicht zucken. Ich fand dafür kein wirkliches Verständnis. Mein Traum änderte sich schlagartig und davon lief es so aus, dass nun mein bester Kumpel anstelle von Sakura war.

Er zuckte manchmal ganz kurz. Seine Träume verwandelten sich. Wie konnte er mich mit Sakura verwechseln? Naja, er träumte, aber dennoch.
Wie ich Dobe kannte, würde ich ihn nicht so schnell aus seinen Träumen bekommen. Ich versuchte es dennoch. Denn seine Träume nahmen sehr komische Wendungen. "Dobe, wach auf!", sagte ich laut, aber nicht böse, sondern weich.

Ich wandelte ein wenig in meinem Land voller Träume. Auf einmal wechselte alles. Verwandte, Bekannte und Freunde warteten auf einmal vor einer Kirche. Als ich mit Sasuke eintraf sah er nicht schlecht aus, doch als ich wissen wollte wie ich aussah, war es ein fataler Fehler runter zu sehen. Denn ich trug ein schneeweißes Kleid. Kurz darauf standen wir vor dem Alter und heiraten. Wir besudelten es mit dem Ja-Wort... eh ich fand ich hatte es eher gezwungen, denn ich hatte mich in nachtschwarzen Augen verloren gehabt und an Ramen gedacht. Der Kuss war wundervoll. Als wir dann mit den Leuten feierten, wurde ich mitten hinaus gezerrt. Alles war dunkler und verschwamm bis ich meine Augen öffnete.

Seine Träume waren angsteinflößend. Was waren es doch für Hirngespinste. Es war schon keine Fantasie mehr, oder? Ich war nicht schwul und er auch nichtt. Er hatte seine Sakura. "Dobe, was träumst du bloß...?", fragte ich amüsiert. Er hatte die Augen geöffnet und ich wusste ganz genau, dass er mir zuhörte, wenn ich etwas sagte.